Gastgeberin im MGH
Das Interview mit Irina führte Michael Järnecke
Seit wann leben Sie in Horneburg?
Seit Dezember 1995. Geb. bin ich in Braunschweig.
Was hat Sie hierher verschlagen?
Nach dem Medizinstudium in Hamburg die Geburt des ersten Kindes, »Raus auf’s Land als Familie«
Wann haben Sie das erste Mal vom MGH gehört?!
Durch die Bücherei, in der ich mich als Leseratte gleich nach dem Umzug angemeldet hatte. Anfang 1996. Ich bin mit allen 4 Kindern zur Vorlesestunde am Freitag in die Bücherei gegangen und als das MGH dann öffnete zum Waffeln-Essen in den offenen Café-Bereich.
Wie war Ihr erster Eindruck?
Eine freundlich-herzliche Atmosphäre, sehr kinderfreundlich, Mütter können sich austauschen, während die Kinder spielen.
Was haben Sie im MGH erlebt?
Ich habe z.B. türkischen Tee probiert von einer türkischen MGH Mitarbeiterin fachgerecht zubereitet. Und nach Ende der letzten Krabbelgruppe ergab sich mit Müttern ein Freundinnen-Klönschnack.
Haben Sie das MGH darüberhinaus als Gast besucht?
Ich habe die kulturellen Angebote genutzt. Meine Tochter war im Horneburger Kinderchor von Arpad T., der hier probte. Ich habe regelmäßig an Lesungen teilgenommen, am »Dreiklang« mit Herrn Braun, an Vorträgen, an Festen des MGH.
Wie wird man Gastgeberin im MGH?
Man braucht nur anzurufen, vorbeizukommen, einen Termin zum Gespräch vereinbaren. Ich wurde von einer Freundin angesprochen, die selbst Gastgeberin war.
Was ist eine Gastgeberin im MGH?
Eine ehrenamtlich tätige Person, die im Offenen Bereich des MGHs arbeitet. Sie betreut Gäste, „Laufkundschaft“, Stammgäste und Gruppen, die hier ihren Treffpunkt haben. Backen je nach Bedarf. Donnerstags Kochen zusammen mit der jeweiligen Köchin oder dem Koch. Ein offenes Ohr haben für sehr verschiedene Menschen und Bedürfnisse. Eine schöne Atmosphäre schaffen.
Was bewog Sie, Gastgeberin im MGH zu werden?
Mein Hang zu ehrenamtlicher Tätigkeit. Ich bringe mich gerne ein.
Was erlebt eine Gastgeberin im MGH?
Ein Kaleidoskop bunter Eindrücke so verschieden wie die Gäste sind. Ich habe ein offenes Ohr und komme mir manchmal fast wie im Arztgespräch oder als Pastorin vor. Es sind abwechslungsreiche Gespräche mit Einblicken in andere Lebensweisen. Wir erhalten viel Zufriedenheit, Dankbarkeit und Lob als Feedback. Es wird viel gelacht.
Und mit den Kolleginnen?!
Es ist ein tolles Team, ein bunter Mix bezüglich Alter, Herkunft, Kultur, Bildung. Der Humor verbindet uns. Es herrscht ein lockerunkonventioneller Ton. Ich lerne Menschen näher kennen, die sonst nicht zu meinem Lebensbereich gehören würden.
Und mit sich selbst?
Ich kann meine Kreativität ausleben, mich einbringen und Dinge mitgestalten. Es gibt Befriedigung, für andere etwas Schönes gestaltet zu haben auf das sie sich freuen. Die Erfahrung, praktisch mit Allen auszukommen, gerade wenn der erste Eindruck das nicht ahnen läßt
Gibt es auch »schlechte Gefühle« für eine Gastgeberin im MGH?
Selten. Bei unangemessener Kritik, die den Aspekt der Ehrenamtlichkeit misssachtet.